Costa Concordia -Klage aus Südtirol – Rekordschadenersatz möglich

KREUZFAHRTUNGLÜCK: Rekord-Schadenersatzmöglich–Passagiere sollen sich melden–Cavalese-Opfer erfolgreich vertreten

BOZEN (rc). 100.000 Dollar Schadenersatz könnte allein ein Passagier, der auf der Costa Concordia vor der Insel Giglio mit dem Schrecken davon gekommen ist, vom Mutterkonzern Carnival Corporation einstreichen. Davon sind der Bozner Rechtsanwalt Markus Wenter und sein USKollege John Arthur Eaves überzeugt.

Die Rechtsanwaltskanzlei Wenter & Gabrieli vertritt zwei Dutzend geschädigte Passagiere aus Deutschland. Unter ihnen ist auch ein Mann, dessen 87-jähriger Vater bis heute vermisst wird. Wenters Einladung ergeht nun an mögliche Geschädigte bzw. deren Familien in Süd- und Nordtirol sowie im Trentino, sich bis 10. März zu melden.

An diesem Tag findet in München eine Pressekonferenz statt, bei der auch US-Kollege John Arthur Eaves anwesend sein wird. Eaves vertritt rund 70 Passagiere bzw. deren Angehörige.

Nun wollen er und die Kanzlei Wenter gemeinsam sowohl in Italien als auch in den USA um die Entschädigungen im Fall Costa Concordia kämpfen, da der Mutterkonzern der Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere der USKonzern Carnival Corporation ist.

Die Anwälte wollen sich dafür einsetzen, dass bei dem Verfahren in Miami die nicht-amerikanischen Passagiere dieselbe Entschädigung wie US-Bürger zugesprochen bekommen. Und das wäre um einiges mehr als in die in Europa angebotenen 11.000 Euro pro Kopf. "Passagiere, die ohne psychische Beeinträchtigungen davongekommen sind, können mit 100.000 Dollar rechnen, Geschädigte, die psychische Beeinträchtigungen oder Verletzungen erlitten haben oder gar Angehörige von Todesopfern können mit Schadenersatzleistungen auch bis zudreiMillionen Dollar", schätzen Wenter, Gabrieli und Eaves. Letzterer kann übrigens schon auf entsprechende Erfolge bei der Verteidigung der Angehörigen der 20 Todesopfer des Seilbahnunglücks von Cavalese 1998 zurückblicken. Er hatte von der US-Regierung eine hohe Entschädigung für die nicht-amerikanischen Opfer des Unglücks erhalten.

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